Die AEVO-Prüfung ist in Deutschland der verpflichtende Nachweis zum Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikation und gehört mit zur fachlichen Eignung des Ausbilders.
In der Ausbilder Eignungsverordnung, der AEVO, ist geregelt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit jemand ausbilden darf. Diese Voraussetzungen gelten bundesweit einheitlich für alle Branchen und Berufe.
Inhaltlich ist die Ausbilder-Eignungsverordnung in vier Abschnitte, sogenannte Handlungsfelder untergliedert, die den chronologischen Ablauf eines Unternehmens darstellen, das bisher noch nicht ausbildet und sich somit erst einmal zu Beginn darüber Gedanken machen muss, welche Ausbildungsvoraussetzungen überhaupt gegeben sein müssen.
Schauen wir uns die Inhalte der AEVO Step by step an:
Diese theoretischen Kenntnisse aus der AEVO sind von zukünftigen Ausbildern in der AEVO-Prüfung nachzuweisen.
Vielleicht sind Dir für die Bezeichnung der AEVO-Prüfung auch schon andere Bezeichnungen über den Weg gelaufen, diese bedeuten aber eben alles dasselbe:
Nur wer diese Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten durch die erfolgreich abgelegte AEVO-Prüfung nachgewiesen hat, darf Auszubildende in Deutschland ausbilden und die Bezeichnung Ausbilder tragen.
1.1: Wozu benötigst Du die AEVO-Prüfung?
Die AEVO-Prüfung soll also gewährleisten, dass neben dem hohen fachlichen Ausbildungsstandard in Deutschland die zukünftigen Ausbilder auch nachweisen müssen, dass sie in der Lage sind, ihre Auszubildenden entsprechend den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes zu erfolgreichen und zukunftsfähigen Fachkräften ausbilden zu können.
Wenn du also Ausbilder in Deinem Unternehmen werden möchtest, um Auszubildende in einem der ca. 328 Berufe des dualen Systems auszubilden, benötigst du zwingend den Ausbilderschein, den nach erfolgreich abgelegter AEVO-Prüfung erhältst.
1.2: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Um als Ausbilder tätig werden zu dürfen, musst du drei Eignungsaspekte gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) erfüllen, die wir uns im Einzelnen kurz anschauen werden:
1. Fachliche Eignung:
Die fachliche Eignung wird differenziert in die berufliche und die berufs- und arbeitspädagogische Eignung, beide müssen von Ausbildern erfüllt sein:
a) Berufliche Eignung
Da du deinen Auszubildenden in einem bestimmten Beruf ausbilden möchtest, musst du also auch die entsprechenden Kenntnisse über diesen Beruf haben. Für den Nachweis hast du drei Möglichkeiten:
b) Berufs- und arbeitspädagogische Eignung:
Dieser Nachweis der Ausbildungsbefähigung nach BBiG § 30 wird in der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) geregelt und wird durch die Ausbildereignungsprüfung nachgewiesen („Ausbilderschein“).
Genau deswegen bist Du hier!
2. Persönliche Eignung:
Alle Personen gelten grundsätzlich ohne weiteren Nachweis als persönlich geeignet- außer sie haben Verstöße gegen §29 BBiG oder §25 JArbSchG begangen: Persönlich NICHT geeignet ist,
2.1: Wie melde ich mich zur Prüfung an?
Bei den allermeisten IHKs kannst Du Dich online über die Webseite zur Prüfung anmelden, Suchbegriffe sind „Ausbildereignungsprüfung“ oder „Ausbilderprüfung“ oder „Prüfung zum Nachweis der Berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikation“.
Dort findest Du dann die Prüfungstermine und die Infos der jeweiligen IHK, wie Du Dich zur Prüfung anmeldest. Meistens musst Du Dich in einem Portal registrieren und kannst dann dort den Prüfungstermin buchen.
WICHTIGER TIPP:
Informiere Dich im Vorfeld genau, im Zweifel auch telefonisch bei Deiner IHK, wann welche Prüfungstermine verfügbar und buchbar sind. Einige IHKs haben zum Teil einen Vorlauf von bis zu 6 Monaten.
Zu früh kannst Du Dich also nicht informieren!
Für die Wahl der IHK, an der Du die Prüfung ablegen möchtest, stehen Dir die folgenden drei Möglichkeiten zur Verfügung:
– Der Ort, an dem Du privat wohnst ODER
– der Ort, an dem das Unternehmen ansässig ist ODER
– der Ort, an dem der Lehrgang stattfindet (nur Präsenzkurse, nicht Live-Online)
Welche IHK für Dich jeweils zuständig ist, findest Du im Netz unter IHK-FINDER.
2.2.: Was kostet die Prüfung?
Das darf jede IHK nach eigenem Ermessen selbst entscheiden: Die Kosten für die AEVO-Prüfung reichen von ca. 100,00€ bis ca. 250,00€ für die Vollprüfung gem. AEVO, also die schriftliche und die mündliche Prüfung.
Entsprechend kostet eine Teilprüfung, also nur ca. die schriftliche oder nur die praktische Prüfung in aller Regel nur die Hälfte der Vollprüfung.
2.3: Wie läuft die Prüfung ab?
Die erfolgreiche Ausbildung der Ausbilder (AdA) endet mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) oder einer anderen zuständigen Stelle, bei der die Teilnehmer ihre Fähigkeit unter Beweis stellen müssen, Auszubildende professionell zu begleiten und zu fördern.
Durch das Bestehen der AEVO-Prüfung erhältst Du den Ausbilderschein und weist somit Deine berufs- und arbeitspädagogische Eignung nach.
Die Prüfung zum Ausbilderschein umfasst zwei Prüfungen, beide Teilprüfungen bilden die Vollprüfung:
1.) Die schriftliche Prüfung
Die schriftliche Prüfung ist der erste Teil der AEVO-Prüfung und umfasst 80 Multiple-Choice-Fragen, die in 180 Minuten gelöst werden müssen. Für das Bestehen müssen mindestens 50 von 100 Punkten erreicht werden.
Hierfür musst Du also ein solides Verständnis der Themenbereiche nachweisen können, um die schriftliche Prüfung erfolgreich zu bestehen.
Strukturierung der schriftlichen AEVO-Prüfung:
Ausbilder-Eignungsverordnung:
(gültig ab dem 1. Juli 2024)
Prüfungsbereich |
Punkte ca. |
Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen |
15 – 20 |
Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken |
15 – 20 |
Ausbildung durchführen |
40 – 50 |
Ausbildung abschließen |
10 – 15 |
Quelle: DIHK-Bildungs-GmbH.de
2.) Die praktische Prüfung
Die praktische Prüfung ermöglicht es den Prüfern, zu bewerten, wie Du mit pädagogischen Kenntnissen und Fähigkeiten den Auszubildenden Lerninhalte effektiv vermittelst.
Die praktische Prüfung dauert 30 Minuten und besteht in sich aus zwei Teilen (i.d. Regel á 15 Minuten):
Teil1:
der praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation ODER
der Präsentation (15 min)
UND
Teil 2:
dem Fachgespräch (15 min)
Für die praktische AEVO-Prüfung ist es zudem sinnvoll, ein Konzept zur Vorbereitung auf die „Durchführung einer Ausbildungssituation“ zu erstellen. Bei einigen IHKs wird dies vom Prüfungsausschuss auch gefordert.
Dieses Konzept darf jedoch in der Prüfung nicht bewertet werden und ist auch kein verpflichtender Bestandteil der Prüfung. Dennoch empfehlen wir unseren Teilnehmer/-innen, dieses Konzept zu erstellen, denn es hilft, als Planungsgrundlage den Ablauf der praktischen Prüfung genau zu überdenken.
In unserem Kurs stellen wir hierfür einige Musterkonzepte zur Verfügung, die als Vorlage für die eigene Planung verwendet werden können.
3.1: Wie bereitest Du Dich auf die Prüfung vor?
Grundsätzlich: auf die AEVO-Prüfung musst Du Dich gründlich vorbereiten
Dieser Prüfungsteil wird von den meisten Teilnehmern als anspruchsvoller empfunden, da im Fachgespräch zusätzlich zu dem pädagogischen Vorgehen auch die Fragen der Prüfer beantworten werden müssen..
Aber don´t worry:
Wie Du Dich auf die theoretische Prüfung vorbereitest, wie Du ein Rollenspiel, also die „praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation“ aufbaust oder welche Inhalte in einer Präsentation gehören und welche Fragen Dir im Fachgespräch gestellt werden könnten und wie Du darauf antwortest- das alles vermitteln wir Dir praxisnahe in unseren Kursen.
Du wirst also intensiv auf jeden einzelnen Prüfungsteil vorbereitet!
TIPP ZUR VORBEREITUNG:
Eine gründliche Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein ist entscheidend für den Erfolg zum Bestehen der Prüfung.
Durch die langjährige Erfahrung unserer Dozenten und IHK-Prüfer wissen wir, worauf es bei der Prüfung inhaltlich wirklich ankommt.
Für die optimale Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein bieten wir Dir verschiedene Möglichkeiten:
✅ Live-Online-Kurse:
Live-Online-Kurse bieten Dir die Flexibilität, von überall aus teilzunehmen. Keine An- und Abreise, keine Fahrtzeiten: Trotzdem bist Du live dabei, kannst Deine Fragen stellen, bekommst genauso live Feedback und es wird auch genauso viel gelacht wie in klassischen Kursen.
✅ Präsenzkurse:
Der Klassiker: gemeinsam im „Klassenzimmer“ lernen, Kaffee trinken und Pause machen: der direkte Kontakt zu anderen Teilnehmenden, informelle Gespräche in den Pausen- und alles in 3D: für viele immer noch der klassische Weg zur Prüfungsvorbereitung.
Beide Formate haben ihre also Ihre Vorteile: vor allem aber hilft Dir in beiden Kursen der direkte Austausch live mit unseren Dozenten und den anderen Teilnehmenden bei Verständnisfragen oder Unsicherheiten. Zudem bekommst Du ein direktes Feedback, wenn Du Deine praktische Prüfung üben möchtest.
Selbstverständlich sind wir auch nach unseren Kursen noch für Dich da, wenn Du Fragen zur Vorbereitung auf die Prüfung hast.
Und solltest Du dennoch einmal durchfallen, kommst Du dank unserer Akademie-Flat einfach noch einmal umsonst in einen unserer nächsten Kurse.
Aber dies solltest Du wissen:
3.2: Wieviel Aufwand benötigst Du für die Vorbereitung?
Das lässt sich nicht so ganz einfach sagen, da der Vorbereitungsaufwand individuell unterschiedlich ist. Deine Ausbildung oder Dein Studium ist noch nicht so lange her? Dann fällt Dir das Lernen vielleicht etwas leichter.
Du bist schon einige Jahre im Job, hast Familie und Dich länger nicht auf eine Prüfung vorbereitet? Dann brauchst Du eventuell etwas länger.
Durch die Teilnahme an einem unserer Vorbereitungskurse hast Du aber zeitlich schon einen großen Block geschafft und viel gelernt: Du hast die Theorie und Praxis der AEVO verstanden- jetzt musst Du noch für die Prüfung lernen. Erfahrungsgemäß benötigen unsere Teilnehmer hierfür durchschnittlich noch ca. 30-40 Stunden zwischen Kurs und Prüfung.
3.3: Wie viel Zeit sollte zwischen Kurs und AEVO-Prüfung liegen?
Bei 30-40 Stunden Lernzeit nach dem Kurs ist es also sinnvoll- je nach individueller Situation- idealerweise den Kurs ein bis drei Monate vor die Prüfung zu legen.
Die AEVO-Prüfung ist verpflichtend für die Qualifikation als Ausbilder in Deutschland.
Die AEVO-Prüfung gilt für alle Branchen und Berufe und regelt die Voraussetzungen für die Ausbildung in allen Berufen des Dualen Systems.
Die schriftliche und die mündliche Prüfung umfassen die vier Handlungsfelder der Ausbildereignungsverordnung (AEVO):
Für AEVO-Prüfung müssen zunächst keine Voraussetzungen erbracht werden. Um aber als Ausbilder Auszubildende ausbilden zu dürfen, muss für die fachliche Eignung eine berufliche Qualifikation und die pädagogische Eignung- der Ausbilderschein- gegeben sein.
Zudem müssen Ausbilder die Persönliche Eignung nachweisen, z.B. nicht gegen bestimmte Gesetze verstoßen haben.
Zur Prüfung meldet man sich in der Regel online bei der IHK an, mögliche IHKs sind die des Wohnorts, dem Unternehmenssitz oder dem Kursort.
Die Kosten für die AEVO-Prüfung liegen zwischen 100€ und 250€, abhängig von der IHK.
Prüfungsablauf: Es muss eine schriftliche Prüfung (80 Multiple-Choice-Fragen) und praktische Prüfung (Durchführung einer Ausbildungssituation und Fachgespräch) absolviert werden.
Auf die AEVO-Prüfung ist eine intensive Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung notwendig, der zeitliche Aufwand beträgt durchschnittlich ca. 30-40 Stunden Lernzeit nach dem Kurs und sollte idealerweise 1-3 Monate vor der Prüfung absolviert werden.
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