Der Ausbilderschein ist ein wichtiger Schritt für alle, die Ausbilder werden möchten, um junge Menschen in ihrem beruflichen Werdegang in der Ausbildung zu unterstützen. Die AEVO-Prüfung (AEVO=Ausbildereignungsverordnung) besteht aus einer schriftlichen Prüfung und einer praktischen Prüfung.
Die praktische AEVO-Prüfung ist die zweite und letzte Prüfung, die Du für Deinen Ausbilderschein absolvieren musst und stellt Deine Fähigkeit unter Beweis, das Erlernte in der Praxis anzuwenden.
Besonders dieser praktische Teil der AEVO-Prüfung stellt viele angehende Ausbilder vor Herausforderungen. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über den Ablauf der Prüfung und wie Du Dich optimal auf die praktische AEVO-Prüfung vorbereiten kannst.
Die AEVO-Prüfung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung, die angehende Ausbilder in Deutschland ablegen müssen, um die Befähigung zum Ausbilden nachzuweisen.
In der praktischen AEVO-Prüfung geht es darum, eine Ausbildungssituation zu planen, durchführen und zu reflektieren. Dabei wird weniger Deine Fachkompetenz bewertet (natürlich sollte Dein Thema grundsätzlich sinnvoll und fachgerecht sein), sondern vor allem Deine pädagogischen Fähigkeiten.
Die Prüfung dauert in der Regel 30 Minuten und besteht aus zwei Teilen à ca. 15 Minuten:
2.1 Präsentation oder Praktische Durchführung einer Ausbildungssituation
Im ersten Teil der Praktischen Prüfung gibt es zwei Möglichkeiten: Du hast die Wahl zwischen einer Präsentation oder einer Praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation.
In einer Präsentation würdest du zum Beispiel mit deinem Notebook und einem angeschlossenen Beamer den Prüfern präsentieren, wie du in deinem Unternehmen ein Projekt für deine Auszubildenden pädagogisch sinnvoll planen, durchführen und kontrollieren würdest.
Oder Du würdest In der „Praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation“ den Prüfern in einem Rollenspiel darstellen, wie du zum Beispiel mit Deinem Auszubildenden ein Konfliktgespräch führst oder ihm ein fachliches Thema aus deinem Ausbildungsberuf vermittelst.
Dies könnte zum Beispiel ein kaufmännisches Thema sein, in dem du deinem Auszubildenden vermittelst, wie in deinem Unternehmen ein telefonischer Kundenauftrag entgegengenommen wird.
Es könnte aber auch ein handwerkliches Thema sein: du könntest deinem Auszubildenden in der Prüfung beibringen, wie man eine Zucchini fachgerecht und entsprechend den Sicherheits- und Hygienebestimmungen in kleine Würfelchen schneidet.
Bei einigen IHKs musst du diese Azubi Rollenspiel-Partner mitbringen, bei anderen IHKs wird die Rolle des Auszubildenden durch einen der Prüfer eingenommen oder ein anderer Prüfling wird für dich den Auszubildenden spielen und Du später für Ihn.
2.2 Auswahl eines passenden Themas
Die Vorbereitung auf die praktische AEVO-Prüfung beginnt bereits in Deinem Kurs bei der Ausbilderakademie, denn eine sorgfältige Vorbereitung und Planung bei der Auswahl des passenden Themas ist das A und O für das Bestehen.
Wir geben Dir in unseren Kursen die notwendige Unterstützung, damit Du ein geeignetes Thema aus Deinem Berufsbild auswählst, das den Anforderungen der Prüfung entspricht und entscheiden, welche Ausbildungsmethode geeignet ist, dieses Wissen zu vermitteln.
2.3: Erstellung eines Ausbildungskonzepts
Ein gut durchdachtes Ausbildungskonzept ist der Schlüssel zum Erfolg. Es sollte klar strukturiert sein und alle wichtigen berufs- und arbeitspädagogischen Aspekte der Ausbildungssituation abdecken, von der Zielsetzung über die Methoden bis hin zur Erfolgskontrolle. Dein Konzept sollte außerdem praxisnah und leicht verständlich sein.
Für die Erarbeitung dieser Planungsgrundlage für Deine Ausbildungssituation geben wir dir Vorlagen, so dass du exakt weißt, nach welchen Kriterien du dein Konzept erstellen solltest.
2.4.: Das Fachgespräch
Der zweite Teil der praktischen Prüfung ist das Fachgespräch, das oft als besonders herausfordernd empfunden wird.
Das Fachgespräch ist ein ca. 15-minütiger Austausch zwischen dem Prüfling und den Prüfern. Es schließt sich direkt an den 1. Teil der Praktischen Prüfung. Das Ziel des Fachgesprächs ist es, das theoretische Wissen des Prüflings zu erkennen und seine didaktischen Überlegungen sowie die angewandten Methoden zu reflektieren.
Im Fachgespräch werden unter anderem Fragen zur Planung, Durchführung und Nachbereitung der Ausbildungssituation gestellt. Die Prüfer möchten sicherstellen, dass der Prüfling in der Lage ist, pädagogische Entscheidungen bewusst zu treffen und diese fundiert zu begründen.
Hier einige typische Beispiele für Fragen:
Es ist wichtig, dass du die pädagogischen Hintergründe deiner methodischen Entscheidungen klar erläutern kannst. Die Prüfer möchten sehen, dass du nicht nur die Methode beherrschst, sondern auch deren Anwendung reflektierst und auf unterschiedliche Situationen in der Ausbildung anwenden kannst.
3.1. Der richtige Umgang mit den Auszubildenden
Während der Prüfung wird besonders auf deine pädagogischen Fähigkeiten geachtet.
Zeige den Prüfern, dass du in der Lage bist, die Auszubildenden zu motivieren, sie anzuleiten und ihnen bei Schwierigkeiten zu helfen.
Kenne die Fachbegriffe und zeige den Prüfern, wie Du Auszubildende motivierst, Inhalte richtig vermittelst und den Lernerfolg kontrollierst.
In unseren Lehrgängen zeigen wir Dir, wie Du Deine Auszubildenden mit dem richtigen Verhalten und den richtigen Sätzen zu diesem Lernerfolg führst.
TIPP ZUR VORBEREITUNG:
Eine gründliche Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein ist entscheidend für den Erfolg zum Bestehen der Prüfung.
Durch die langjährige Erfahrung unserer Dozenten und IHK-Prüfer wissen wir, worauf es bei der Prüfung inhaltlich wirklich ankommt.
Für die optimale Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein bieten wir Dir verschiedene Möglichkeiten:
✅ Live-Online-Kurse:
Live-Online-Kurse bieten Dir die Flexibilität, von überall aus teilzunehmen. Keine An- und Abreise, keine Fahrtzeiten: Trotzdem bist Du live dabei, kannst Deine Fragen stellen, bekommst genauso live Feedback und es wird auch genauso viel gelacht wie in klassischen Kursen.
✅ Präsenzkurse:
Der Klassiker: gemeinsam im „Klassenzimmer“ lernen, Kaffee trinken und Pause machen: der direkte Kontakt zu anderen Teilnehmenden, informelle Gespräche in den Pausen- und alles in 3D: für viele immer noch der klassische Weg zur Prüfungsvorbereitung.
Beide Formate haben ihre also Ihre Vorteile: vor allem aber hilft Dir in beiden Kursen der direkte Austausch live mit unseren Dozenten und den anderen Teilnehmenden bei Verständnisfragen oder Unsicherheiten. Zudem bekommst Du ein direktes Feedback, wenn Du Deine praktische Prüfung üben möchtest.
Selbstverständlich sind wir auch nach unseren Kursen noch für Dich da, wenn Du Fragen zur Vorbereitung auf die Prüfung hast.
Und solltest Du dennoch einmal durchfallen, kommst Du dank unserer Akademie-Flat einfach noch einmal umsonst in einen unserer nächsten Kurse.
Aber dies solltest Du wissen:
3.2. Effektive Zeitplanung während der Prüfung
Eine gute Zeitplanung ist essenziell, um den 1.Teil der Praktischen Prüfung im vorgegebenen Zeitrahmen von ca. 15 Minuten erfolgreich abzuschließen. Übe im Vorfeld, deine Präsentation oder die Praktische Durchführung in der vorgegebenen Zeit durchzuführen. Wir zeigen Dir, wie Du in Deiner Planung vorgehen solltest
3.2 Das Fachgespräch
Im Anschluss an die Präsentation oder Praktische Durchführung folgt der 2. Teil der Praktischen Prüfung: das Fachgespräch von ca. 15 Minuten: Hier sollst Du den Prüfern Deine didaktischen und methodischen Entscheidungen erläutern und Dein Vorgehen reflektieren.
3.3. Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Vermeide typische Fehler wie
Du solltest in der Prüfung als zukünftiger Ausbilder auftreten und erkennbar werden. Wir unterstützen Dich bei Deiner Entwicklung vom ehemaligen Lernenden zum Ausbilder.
Auch eine zu theoretische Herangehensweise kann negativ bewertet werden. Setze stattdessen auf Praxisnähe und eine klare, verständliche Kommunikation.
Im Fachgespräch solltest Du klare Antworten mit den richtigen Fachbegriffen geben. Vermeide, „um den heißen Brei“ zu reden und gebe kurze, aber präzise Antworten.
In unseren Kursen besprechen wir mögliche Fragen der Prüfer und wie Du diese beantworten solltest.
Die praktische AEVO-Prüfung ist eine Herausforderung, die mit der richtigen Vorbereitung gut zu meistern ist. Ein strukturiertes Konzept, gepaart mit didaktischem und methodischem Wissen und sicherem Auftreten führt dich zum Erfolg.
Denke daran, dass die Prüfung nicht nur deine Fachkompetenz, sondern auch deine pädagogischen Fähigkeiten testet. In unseren Vorbereitungskursen bereiten wir Dich auf jeden einzelnen Prüfungsteil vor: Von der Auswahl des Themas, der Methode, der Auswahl zwischen einer Präsentation oder einem Rollenspiel und der Besprechung des Fachgesprächs.
So bist du bestens gerüstet, um die letzte Hürde zu nehmen und deinen Ausbilderschein zu erwerben.
Wie lange dauert die praktische AEVO-Prüfung?
Die praktische AEVO-Prüfung dauert insgesamt etwa 30 Minuten, wobei ca.15 Minuten auf die Präsentation oder Durchführung und ca.15 Minuten auf das Fachgespräch entfallen.
Welche Themen eignen sich für die praktische AEVO-Prüfung?
Es eignen sich alle Themen, die relevant für den Ausbildungsberuf sind und die den Anforderungen der AEVO entsprechen. Das Thema sollte praxisnah und gut umsetzbar sein.
Wie oft kann man die praktische AEVO-Prüfung wiederholen
Solltest du die praktische AEVO-Prüfung nicht bestehen, kannst du diese Teilprüfung zweimal wiederholen. Solltest Du dreimal durchgefallen sein, darfst Du mit der gesamten Vollprüfung wieder von vorne anfangen.
*** Aber keine Sorge: 94% unserer Teilnehmer bestehen im ersten Prüfungsanlauf! ***
Welche Bewertungskriterien gibt es in der praktischen AEVO-Prüfung? Bewertet werden unter anderem die Planung und Durchführung der Ausbildungseinheit, die didaktische Herangehensweise, der Umgang mit den Auszubildenden sowie deine Reflexionsfähigkeit im anschließenden Fachgespräch.
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