Die Erstellung eines Unterweisungskonzepts ist ein wichtiger Bestandteil der praktischen AEVO-Prüfung.
Auch wenn es gemäß der AEVO kein verpflichtender Bestandteil der Prüfung ist und auch nicht bewertet werden darf, erwarten die meisten IHKs und HWKs ein gut durchdachtes Konzept:
Zum einen dient es den Prüfern als Vorbereitung auf Deine Prüfungssituation.
Zum anderen dient es aber vor allem Dir als Planungsgrundlage Deiner „Praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation“, den ersten Teil Deiner praktischen Prüfung strukturiert und überzeugend zu planen und somit zu meistern.
Zudem beziehen sich die Fragen der Prüfer im anschließenden Fachgespräch zumeist zu einem großen Teil auf die pädagogische Gestaltung Deiner Ausbildungssituation, sodass Du diese Fragen auch korrekt beantworten kannst, wenn Du ein gutes Konzept erstellt und verstanden hast. Du siehst also: egal, ob eine IHK oder HWK ein Unterweisungskonzept erstellt bekommen möchte, es ist auf jeden Fall für Dich zur Vorbereitung auf die Prüfung sinnvoll.
In diesem Artikel erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du ein beispielhaftes Unterweisungskonzept nach dem folgenden Inhaltsverzeichnis erstellst und welche Punkte dabei besonders wichtig sind.
Die Themenwahl ist ein zentraler Punkt in deinem Unterweisungskonzept.
Entscheide dich für ein Thema, das zur Ausbildungsphase und zum Kenntnisstand deines Azubis passt.
Wichtig ist, dass das Thema in der AEVO-Prüfung praxisnah und klar umsetzbar ist. Zeige auf, mit welchem Bezug zur Ausbildungsordnung das Thema für den Ausbildungsberuf relevant ist.
Nenne die Bedeutung des Themas für das Unternehmen: z.B. für die Wertschöpfung oder/ und für die betrieblichen Abläufe und welchen Nutzen der Azubi daraus zieht.
Welches Thema aus meinem Beruf nehme ich in der Praktischen AEVO-Prüfung?
Welche Methode wähle ich dafür?
Diese Fragen beantworten wir Dir ausführlich in unseren Vorbereitungslehrgängen auf die AEVO-Prüfung!
Lege fest, für welchen Ausbildungsberuf und zu welchem Zeitpunkt der Ausbildung dein Thema relevant ist. Ein konkreter Bezug zur Ausbildungsordnung zeigt, dass dein Konzept praxisorientiert ist.
Tipp: Das Thema sollte im ersten Ausbildungsjahr, also z.B. im 6. Ausbildungsmonat, und ohne Vorwissen vermittelbar sein.
Beschreibe den Kontext deiner Unterweisung:
Wo findet sie statt (Werkstatt, Büro, Labor)? Analysiere die Situation, in der der Azubi das Wissen erlernen und anwenden soll und berücksichtige dabei die vorhandenen Ressourcen. Eine didaktische Analyse hilft dir, den Lernbedarf und die Anforderungen klar zu definieren.
Beschreibe einen optimalen Arbeitsplatz: es sollte eine ruhige Arbeitsumgebung sein, beschreibe eine optimale Beleuchtung und Belüftung und stelle die Zusammenhänge zwischen Uhrzeit der Unterweisung, dem Biorhythmus und der damit einhergehenden Leistungsbereitschaft und Aufnahmefähigkeit her.
Jeder Auszubildende ist anders. Analysiere daher die Zielgruppe bzw. den Auszubildenden deiner Unterweisung.
Eventuell spielt auch die soziale Herkunft und der individuelle Lerntyp eine Rolle: Zeige also, wie Du Dir individuell um den einzelnen Azubi Gedanken machst und Dein pädagogisches Vorgehen darauf abstimmst und in der Ausbildereignungsprüfung umsetzt.
Formuliere ein klares Feinlernziel für die Unterweisung und stelle den Bezug zur Ausbildungsordnung her, hier ein Beispiel aus dem Beruf Kaufmann/ Kauffrau für Büromanagement:
Achte bei der Formulierung des Lernziels darauf, dass die folgenden drei Kriterien genannt sind:
Ergänze, wie der kognitive, psychomotorische und affektive Lernzielbereich angesprochen werden und wie diese jeweils definiert sind.
Erläutere, warum du dich für eine bestimmte Methode entschieden hast – z. B. die Vier-Stufen-Methode für den psychomotorischen oder das Lehrgespräch für den kognitiven Lernzielbereich.
Liste die Vor- und Nachteile der gewählten Methode auf und betone, ob und wie Du Schlüsselqualifikationen wie z.B. Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein oder Problemlösungsfähigkeiten in welchem Kompetenzbereich mit dieser Methode förderst oder welche anderen Ausbildungsmethoden Dich hierbei unterstützen könnten, zum Beispiel die Leittextmethode oder die Projektarbeit.
Gerade die Anforderungen der „neuen“ AEVO seit 2024 stellen für viele Ausbildungsbetriebe und Ausbilder eine Herausforderung bei der Gestaltung der Ausbildungseinheiten dar, weil besonders das selbstgesteuerte Lernen der Auszubildenden in den Vordergrund gerückt worden ist.
In unseren Kursen der Ausbilderakademie zeigen wir dir ausführlich, wie du Projekte für deine Auszubildenden gestaltest, sodass die Schlüsselqualifikationen Deiner Auszubildenden gerade in den berufsübergreifenden Kompetenzbereichen hinreichend gefördert werden.
Ein wichtiges pädagogisches Element in jeder Ausbildungseinheit ist die Lernerfolgskontrolle: Plane also, wie du den Lernerfolg überprüfst. Das kann zum Beispiel eine praktische Aufgabe, eine mündliche Befragung oder ein schriftlicher Test sein.
Wichtig ist, dass die Kontrolle direkt auf die Lernziele abgestimmt ist.
Erstelle eine detaillierte Verlaufsplanung mit der Gliederung der einzelnen Schritte und der jeweiligen pädagogischen Absicht.
Eine typische Darstellung der zeitlichen Gliederung für die Vier-Stufen-Methode könnte so aussehen:
Für die Vier-Stufen-Methode ist es zudem sinnvoll, eine detaillierte tabellarische Arbeitszergliederung anzufügen, sodass der psychomotorische Arbeitsablauf Punkt für Punkt beschrieben wird:
Eine typische Verlaufsplanung für die Methode Lehrgespräch sollte tabellarisch Schritt für Schritt das Vorgehen des Ausbilders mit der jeweiligen pädagogischen Absicht in den drei Phasen dieser Methode darstellen.
Ein durchdachtes Unterweisungskonzept gibt nicht nur den Prüfern einen Überblick auf Deine gewählte Ausbildungssituation, sondern hilft vor allem Dir zur Vorbereitung auf beide Teile der praktischen AEVO-Prüfung.
Es zeigt den Prüfern Deine didaktischen Fähigkeiten und strukturiert den Ablauf der praktischen Prüfung. Investiere diese Zeit in die Planung, um souverän aufzutreten.
Auch wenn es vielleicht von Deiner IHK oder HWK nicht mehr gefordert wird, ist die Erstellung eines Unterweisungskonzepts gut investierte Zeit, um Dein pädagogisches Vorgehen zu planen, in der Prüfung in dieser Reihenfolge umzusetzen und auch im Fachgespräch begründen zu können.
Zudem ist das Konzept auch im späteren Berufsalltag als Ausbilder eine wertvolle Unterstützung, um Deine Ausbildungseinheiten für Deine Auszubildenden systematisch und pädagogisch sinnvoll durchzuführen und kann auch als Anleitung für Deine ausbildungsbeauftragten Kollegen dienen.
TIPP ZUR VORBEREITUNG:
Eine gründliche Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein ist entscheidend für den Erfolg zum Bestehen der Prüfung.
Durch die langjährige Erfahrung unserer Dozenten und IHK-Prüfer wissen wir, worauf es bei der Prüfung inhaltlich wirklich ankommt.
Für die optimale Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein bieten wir Dir verschiedene Möglichkeiten:
✅ Live-Online-Kurse:
Live-Online-Kurse bieten Dir die Flexibilität, von überall aus teilzunehmen. Keine An- und Abreise, keine Fahrtzeiten: Trotzdem bist Du live dabei, kannst Deine Fragen stellen, bekommst genauso live Feedback und es wird auch genauso viel gelacht wie in klassischen Kursen.
✅ Präsenzkurse:
Der Klassiker: gemeinsam im „Klassenzimmer“ lernen, Kaffee trinken und Pause machen: der direkte Kontakt zu anderen Teilnehmenden, informelle Gespräche in den Pausen- und alles in 3D: für viele immer noch der klassische Weg zur Prüfungsvorbereitung.
Beide Formate haben ihre also Ihre Vorteile: vor allem aber hilft Dir in beiden Kursen der direkte Austausch live mit unseren Dozenten und den anderen Teilnehmenden bei Verständnisfragen oder Unsicherheiten. Zudem bekommst Du ein direktes Feedback, wenn Du Deine praktische Prüfung üben möchtest.
Selbstverständlich sind wir auch nach unseren Kursen noch für Dich da, wenn Du Fragen zur Vorbereitung auf die Prüfung hast.
Und solltest Du dennoch einmal durchfallen, kommst Du dank unserer Akademie-Flat einfach noch einmal umsonst in einen unserer nächsten Kurse.
Aber dies solltest Du wissen:
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