Du möchtest deinen Ausbilderschein machen oder bereitest dich auf die praktische AEVO-Prüfung vor? Dann wirst du früher oder später über die Vier-Stufen-Methode stolpern – ein Klassiker in der Ausbildungspraxis. In diesem Blogartikel bekommst du alles, was du über diese Methode wissen musst – leicht erklärt, mit Beispielen aus dem Handwerk, Vorteilen, Nachteilen und Tipps zur Nutzung in der AEVO-Prüfung. Let’s go!
Die Vier-Stufen-Methode ist eine klassische Unterweisungsmethode, die auch in der praktischen AEVO-Prüfung eingesetzt werden kann. Hier hast du die Wahl zwischen einer „Präsentation“ oder der „praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation“. In der letzten Variante wird von dir erwartet, dass du eine Ausbildungssituation planst und durchführst.
Die Vier-Stufen-Methode stammt ursprünglich aus der industriellen Fertigung und eignet sich besonders gut für Tätigkeiten, die klare, nachvollziehbare Abläufe haben – perfekt also für handwerkliche Berufe. Wenn du den Ausbilderschein machst, wirst du diese Methode ziemlich sicher kennenlernen (und nutzen können).
In der AEVO-Prüfung ist die Vier-Stufen-Methode eine Möglichkeit, den Prüfern zu zeigen, wie Du ein handwerkliches Thema strukturiert und sicher vermittelst.
Schritt für Schritt zeigst Du Deinem Azubi, wie man zum Beispiel einen sicherheitsrelevanten Vorgang durchführt, indem Du ihm die einzelnen Schritte vormachst und erklärst und ihn danach unter Deiner Beobachtung genau diese Schritte nachmachen und selbst erklären lässt.
So kannst Du Dein didaktisches Vorgehen verdeutlichen und eine pädagogisch schlüssige Unterweisung durchführen.
Tipp:
Wenn du die Methode nutzt, achte darauf, dass du trotzdem Raum für Fragen lässt und nicht zu sehr nach Schema F unterrichtest. Denn ab 2024 wird in der AEVO noch mehr Wert auf Handlungsorientierung gelegt. Mehr dazu findest Du weiter unten bei den Vor- und Nachteilen der Vier-Stufen-Methode.
Die Methode wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert entwickelt – und zwar zur Qualifizierung von Arbeitskräften in der Industrie. Sie wurde genutzt, um Menschen schnell und effizient in sicherheitsrelevante Tätigkeiten einzuarbeiten. Seitdem hat sie sich in der Ausbildung bewährt, vor allem im Handwerk und bei praktischen Fertigkeiten.
In vielen handwerklichen Berufen- z.B. Tischler, Elektriker, Friseur – geht es um psychomotorisches Lernen, also die Verbindung von Denken und Tun. Die Vier-Stufen-Methode eignet sich perfekt dafür, weil sie das praktische Tun in den Mittelpunkt stellt.
Beispiele:
Gerade bei solchen Tätigkeiten, wo die Handgriffe sitzen müssen, ist die Methode Gold wert. Auch wenn in der neuen AEVO ab 2024 das selbstgesteuerte Lernen der Auszubildenden besonders hervorgehoben worden ist, werden diese Tätigkeiten nicht durch selbst an Eignung der Auszubildenden vermittelbar sein, hier wird man, vor allem bei sicherheitsrelevanten Arbeiten, den Vorgang mit der Vier-Stufen-Methode immer noch gut vermitteln können und müssen.
Deshalb solltest du gut abwägen, wann du sie einsetzt – und sie eventuell mit anderen handlungsorientierten Ausbildungsmethoden kombinieren.
Ob und wie Du die Vier-Stufen-Methode in der Praktischen Prüfung nutzen kannst, besprechen wir ausführlich in unseren Kursen:
DIE AUSBILDERAKADEMIE:
Durch die langjährige Erfahrung unserer Dozenten und IHK-Prüfer wissen wir, worauf es bei der Prüfung inhaltlich wirklich ankommt.
Für die optimale Vorbereitung auf die Prüfung zum Ausbilderschein bieten wir Dir verschiedene Möglichkeiten:
✅ Live-Online-Kurse:
Live-Online-Kurse bieten Dir die Flexibilität, von überall aus teilzunehmen. Keine An- und Abreise, keine Fahrtzeiten: Trotzdem bist Du live dabei, kannst Deine Fragen stellen, bekommst genauso live Feedback und es wird auch genauso viel gelacht wie in klassischen Kursen.
✅ Präsenzkurse:
Der Klassiker: gemeinsam im „Klassenzimmer“ lernen, Kaffee trinken und Pause machen: der direkte Kontakt zu anderen Teilnehmenden, informelle Gespräche in den Pausen- und alles in 3D: für viele immer noch der klassische Weg zur Prüfungsvorbereitung.
Kurz gesagt: Ja – aber nur für bestimmte Einsatzbereich.
Obwohl die AEVO ab 2024 fordert, dass Ausbilder den Auszubildenden betriebliche Arbeitsaufgaben übertragen sollen, in denen sie sich die Ausbildungsinhalte selbst aneignen sollen, so gibt es dennoch Einsatzbereiche und Tätigkeiten, für die die Vier-Stufen-Methode nach wie vor hervorragend und unabdingbar geeignet ist: zum Beispiel für das Vermitteln sicherheitsrelevante Arbeiten oder für Tätigkeiten, die erläuterungsbedürftig sind, bei denen sich die Auszubildenden den Arbeitsvorgang also nicht selbst werden erarbeiten können. Dann ist diese Methode auch, vor allem in der Variante der modifizierte Vier-Stufen-Methode, auch weiterhin sinnvoll und sollte dann auch in der Prüfung umgesetzt werden können.
Wenn du die Vier-Stufen-Methode beziehungsweise die modifizierte Vier-Stufen-Methode verstehst und richtig anwendest, hast du ein starkes Werkzeug für die praktische AEVO-Prüfung auf deinem Weg zu deinem Ausbilderschein. Wichtig ist, dass du dir ihrer Grenzen bewusst bist und sie flexibel einsetzt. Gerade in Kombination mit moderneren Methoden, wie zum Beispiel sich anschließenden Projekten, kannst du richtig punkten!
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